Der smarte Weg ins Eigenheim – warum es sich lohnt, früh zu starten
Der Traum vom eigenen Haus oder einer Wohnung ist für viele Menschen ein großes Lebensziel. Gleichzeitig schrecken steigende Immobilienpreise und unsichere Zinsentwicklungen ab. Wie soll man es schaffen, genügend Eigenkapital aufzubauen und später einen Kredit zu vernünftigen Konditionen zu bekommen?
Eine bewährte Lösung ist der Bausparvertrag. Er kombiniert regelmäßiges Sparen mit der Möglichkeit, später ein zinsgünstiges Darlehen zu nutzen. Doch wie genau funktioniert das, welche Vorteile bietet es – und lohnt sich ein Bausparvertrag wirklich für Sie?
Was ist ein Bausparvertrag – einfach erklärt
Ein Bausparvertrag ist im Grunde eine Kombination aus Sparplan und Kreditoption. Er ist speziell dafür gedacht, den Weg in die eigenen vier Wände zu erleichtern.
Die Grundidee ist einfach:
- Ansparphase – Sie zahlen regelmäßig monatlich oder jährlich einen vereinbarten Betrag auf Ihr Bausparkonto ein. Das Guthaben wird verzinst. Allerdings ist hier nicht die Rendite wichtig, sondern, dass Sie Kapital aufbauen und gleichzeitig Anspruch auf staatliche Förderungen haben.
- Zuteilung – Haben Sie eine bestimmte Summe (ein festgelegtes Mindestguthaben) angespart und bestimmte Bedingungen erfüllt (z. B. Bewertungszahl oder Vertragslaufzeit), wird Ihr Vertrag „zuteilungsreif“. Das bedeutet: Sie können nun das Darlehen beantragen.
- Darlehensphase – Sie erhalten ein Darlehen zu einem Zinssatz, den Sie bereits beim Abschluss des Vertrags festgelegt haben. Sie wissen also von Anfang an, wie hoch Ihre spätere Belastung sein wird – unabhängig davon, wie sich die Zinsen am Markt entwickeln.
Damit ist ein Bausparvertrag ein Sicherheitsnetz gegen steigende Zinsen. Während normale Baufinanzierungen in Zukunft teurer werden könnten, wissen Sie mit einem Bausparvertrag schon heute, zu welchen Konditionen Sie später einen Kredit aufnehmen können.
Bausparvertrag Laufzeit – warum es sich lohnt, früh zu beginnen
Ein Bausparvertrag läuft in der Regel zwischen 7 und 15 Jahren – abhängig von Ihrer Bausparsumme und Ihrer monatlichen Sparrate.
Gerade für junge Menschen ist ein früher Start sinnvoll, weil:
- Mehr Eigenkapital entsteht: Je früher Sie beginnen, desto mehr Guthaben haben Sie später. Eigenkapital ist bei einer Baufinanzierung enorm wichtig, weil es die Kreditsumme reduziert und die Zinsen günstig hält.
- Zinssicherheit früh fixiert wird: Schon heute legen Sie fest, wie hoch der Zinssatz für Ihr späteres Darlehen sein wird. Wenn die Zinsen in zehn Jahren steigen, sind Sie mit Ihrem Vertrag auf der sicheren Seite.
- Staatliche Förderungen länger genutzt werden können: Je früher Sie beginnen, desto mehr Jahre können Sie von Zuschüssen profitieren (Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage oder Riester-Förderung).
Staatliche Förderungen beim Bausparen
Ein entscheidender Vorteil eines Bausparvertrags sind die staatlichen Zuschüsse. Diese können Ihre eigene Sparleistung erheblich verstärken – vor allem, wenn Sie noch am Anfang Ihres Berufslebens stehen.
Wohnungsbauprämie (WoP)
Die Wohnungsbauprämie ist ein Zuschuss des Staates für alle, die Geld in einen Bausparvertrag einzahlen. Sie beträgt derzeit 10 % auf Einzahlungen bis zu 700 € pro Jahr für Alleinstehende und 1.400 € für Ehepaare. Das bedeutet: Sie können bis zu 70 € bzw. 140 € jährlich vom Staat zusätzlich bekommen.
Allerdings gibt es Einkommensgrenzen: Anspruch haben Alleinstehende mit einem zu versteuernden Einkommen von maximal 35.000 €, Ehepaare bis 70.000 €. Besonders junge Menschen liegen in den ersten Berufsjahren meist unter dieser Grenze – und profitieren damit voll von der Förderung.
Arbeitnehmersparzulage (ASZ)
Die Arbeitnehmersparzulage ist eine Förderung, wenn Ihr Arbeitgeber sogenannte vermögenswirksame Leistungen (VL) für Sie einzahlt. Das sind kleine Beträge (z. B. 40 € im Monat), die direkt in Ihren Bausparvertrag fließen können.
Der Staat belohnt das zusätzlich mit einer Zulage auf Ihre Einzahlungen. Das sind bis zu 43 € extra pro Jahr für Alleinstehende, 86 € für Ehepaare. Auch hier gelten Einkommensgrenzen (40.000 € für Singles, 80.000 € für Paare).

Dreamteam: Bausparvertrag und Vermögenswirksame Leistungen (VL)
Vermögenswirksame Leistungen sind Geldbeträge, die Ihr Arbeitgeber zusätzlich zu Ihrem Gehalt für Sie anlegt – bis zu 40 Euro im Monat. Wenn Sie diese VL in einen Bausparvertrag einzahlen, profitieren Sie doppelt: Sie bauen Eigenkapital auf und können zusätzlich die Arbeitnehmersparzulage vom Staat erhalten. Für viele Berufseinsteiger ist das der perfekte Anlass, mit dem Bausparen zu starten.
Riester-Förderung (Wohn-Riester)
Wenn Sie einen zertifizierten Wohn-Riester-Bausparvertrag abschließen, können Sie die bekannten Riester-Zulagen nutzen:
- 175 € Grundzulage pro Jahr für alle Förderberechtigten
- Kinderzulagen: 185 € pro Kind (geboren vor 2008) bzw. 300 € pro Kind (geboren ab 2008)
- Einsteigerbonus: bis 200 € zusätzlich für Berufseinsteiger unter 25 Jahren
Damit kann gerade für junge Menschen mit Familie ein Bausparvertrag eine enorme finanzielle Unterstützung bedeuten.
Wie kann ein Bausparvertrag eingesetzt werden?
Viele Menschen verbinden den Bausparvertrag ausschließlich mit dem Kauf einer Immobilie. Doch tatsächlich können Sie ihn in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen einsetzen. Ob Neubau, Renovierung oder Anschlussfinanzierung – Bausparen bietet Ihnen Flexibilität und Planungssicherheit. Hier einige typische Anwendungsbeispiele:
Modernisierungen und Renovierungen
Wenn Sie bereits ein Eigenheim besitzen, können Sie über Ihr Bausparguthaben oder ein günstiges Bauspardarlehen zukünftige Modernisierungen finanzieren. So bleiben Sie unabhängig von teuren Krediten und sichern sich stabile Zinsen.
Energetische Sanierungen
Die Preise für energetische Maßnahmen – etwa Dämmung, neue Fenster oder eine Wärmepumpe – liegen häufig im fünfstelligen Bereich. Gerade Kosten ab 30.000 € sind keine Seltenheit. Ein Bausparvertrag hilft Ihnen, diese Ausgaben planbar zu finanzieren und gleichzeitig die Energiebilanz Ihrer Immobilie zu verbessern.
Anschlussfinanzierung
Nach Ablauf der Zinsbindung bei einem bestehenden Bankdarlehen bleibt oft eine Restschuld übrig. Mit einem zuteilungsreifen Bausparvertrag können Sie diese Restschuld teilweise oder sogar vollständig ablösen. Das verkürzt die Laufzeit, senkt die Zinskosten und gibt Ihnen zusätzliche finanzielle Sicherheit.
Frühzeitig vorsorgen beim Berufsstart
Auch für junge Menschen, die noch keine Immobilie besitzen, ist ein Bausparvertrag sinnvoll. Sie bauen Eigenkapital auf, nutzen staatliche Förderungen wie die Wohnungsbauprämie oder die Arbeitnehmersparzulage und können später flexibel entscheiden, wofür Sie das Guthaben einsetzen.
Altersgerechtes Wohnen
Bausparen kann auch helfen, Ihr Zuhause im Alter sicher und komfortabel zu machen. Mit einem Bauspardarlehen lassen sich Investitionen wie ein Treppenlift, ein barrierefreies Bad oder andere Umbauten finanzieren – und das zu planbaren, günstigen Konditionen.
Bausparvertrag – Vorteile und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Planungssicherheit: Sie kennen schon heute die Konditionen Ihres späteren Darlehens und können langfristig kalkulieren. | Niedrige Guthabenzinsen: Das Geld, das Sie in der Ansparphase einzahlen, wird meist nur minimal verzinst – für reine Geldanlagezwecke ist der Vertrag ungeeignet. |
Staatliche Förderung: Zuschüsse wie Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage oder Riester-Zulagen verbessern die Rendite deutlich. | Gebühren: Beim Abschluss fällt in der Regel eine kleine Gebühr an. Auch jährliche Verwaltungskosten können die Rendite schmälern. |
Eigenkapitalaufbau: Regelmäßige Einzahlungen zwingen Sie zum Sparen – und erleichtern so den späteren Immobilienkauf. | Zweckbindung: Das Guthaben und die Förderungen dürfen in der Regel nur für wohnwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden – etwa für den Kauf oder die Modernisierung einer Immobilie. |
Flexibilität in der Nutzung: Sie können Ihr Guthaben nicht nur für den Kauf, sondern auch für Modernisierung oder energetische Sanierungen einsetzen. | Lange Laufzeit: Ein Bausparvertrag bindet Sie über viele Jahre. Wer flexibel bleiben oder jederzeit frei über sein Geld verfügen möchte, sollte Alternativen in Betracht ziehen. |
Sicherheit: Spareinlagen bei Bausparkassen sind durch gesetzliche Sicherungssysteme geschützt. |
Kann man einen Bausparvertrag auch auszahlen lassen?
Ja. Für die Auszahlung eines Bausparvertrags gibt es zwei Möglichkeiten:
Auszahlung des Bausparvertrags in der Zuteilungsphase
Das Ziel bei einem Bausparvertrag ist, dass Sie rund die Hälfte der Bausparsumme ansparen und den anderen Teil als Bauspardarlehen erhalten. Ist der Bausparvertrag zuteilungsreif, müssen Sie das Darlehen nicht in Anspruch nehmen. Sie können sich das angesparte Geld inklusive Zinsen auch auszahlen lassen. Während der Zuteilungsphase entstehen dadurch in der Regel keine Kosten und es ist keine Kündigung nötig.
Auszahlung des Bausparvertrags in der Ansparphase
Wollen Sie sich das Guthaben in der Ansparphase auszahlen lassen, bevor das Mindestsparguthaben erreicht ist, müssen Sie den Bausparvertrag vorher kündigen. Die Kündigungsfrist liegt in den meisten Fällen bei 6 Monaten. Allerdings entgehen Ihnen dadurch viele Vorteile, zum Beispiel die Wohnungsbauprämie. Außerdem gibt es für staatliche Förderungen wie die Arbeitnehmersparzulage Sperrfristen. Kündigen Sie den Bausparvertrag vor Ablauf dieser Sperrfrist, verlieren Sie eventuell den Anspruch auf staatliche Förderung. Auch die Option auf ein zinsgünstiges Bauspardarlehen entfällt.
Fazit: Ist ein Bausparvertrag sinnvoll?
Ein Bausparvertrag ist sinnvoll, wenn Sie in den kommenden Jahren oder Jahrzehnten eine Immobilie kaufen oder modernisieren möchten. Sie profitieren von:
- einem sicheren Zinssatz für das spätere Darlehen
- staatlichen Zuschüssen, die Ihr Sparen belohnen
- und dem disziplinierten Eigenkapitalaufbau
Für junge Leute bietet der Bausparvertrag besonders große Vorteile: Sie starten früh, nutzen über Jahre staatliche Förderungen und schaffen sich so eine solide Basis für die Zukunft.
Wenn Sie jedoch einfach nur flexibel Geld anlegen oder eine hohe Rendite erzielen wollen, sind andere Anlageformen wie ETFs oder Fonds besser geeignet.
Tipp: Überlegen Sie, ob Wohneigentum mittelfristig Ihr Ziel ist. Wenn ja, ist der Bausparvertrag eine der sichersten und zugleich geförderten Möglichkeiten, sich diesen Traum zu erfüllen.

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