Familie

Was kostet ein Kind? Im Schnelldurchlauf durch die Elternzeit

Haben Sie schon einen Überblick darüber, welche Kosten mit einem Kind in den kommenden Jahren auf Sie zukommen? Wir haben die voraussichtlichen Ausgaben einmal gesammelt, nach Lebensphasen sortiert und Ihnen kompakt zusammengefasst. Damit es keinen Grund zur Panik gibt, finden Sie auch ein paar praktische Finanztipps. 

von Sarah Link
6. September 2024

Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen“ – in finanzieller Hinsicht erscheint dieser Spruch begründet. Denn ist es nicht so: Umso älter Ihr Kind wird, desto größer die Wünsche? Belasten anfangs noch Windeln, Babybrei und Kinderspielzeug das Portemonnaie, so ist es ein paar Jahre später ein neues Smartphone oder der Führerschein. 

Es ist offensichtlich. Ein Kind kostet Geld. Viel Geld.

Spoileralarm: Bis zum 18. Lebensjahr geben Eltern laut dem statistischen Bundesamt durchschnittlich 174.000 Euro für ein Kind aus (Stand 2024). Machen wir diese Zahl greifbar: Das entspricht einer kleinen Eigentumswohnung.   

Die gute Nachricht: Diese finanzielle Belastung verteilt sich über sehr viele Monate. Und: Jede Lebensphase unterscheidet sich. 

Los geht‘s: Baby- und Kleinkindphase (0 – 6 Jahre) 

In den ersten Lebensjahren Ihres Kindes sind einmalige Ausgaben für die Ausstattung oft am höchsten. Dazu zählen Kinderwagen, Babybett oder Kleidung. Dazu kommen Kosten für Windeln, Babynahrung und Pflegeprodukte. 

Das statistische Bundesamt hat errechnet: Durchschnittlich 8.148 Euro kostet Ihr Kind pro Jahr zu Beginn. Pro Monat sind das 679 Euro.  

Darin noch nicht enthalten: Kosten für die Betreuung, wenn Sie wieder arbeiten möchten. Diese variieren stark von monatlichen 250 Euro bis zu 800 Euro. 

Bildung und Entwicklung im Mittelpunkt: Kinder im Schulalter (7 – 11 Jahre) 

Mit dem Eintritt in die Schule ändern sich die finanziellen Anforderungen. Pro Monat müssen Sie jetzt mit durchschnittlich 786 Euro rechnen. Es gilt wieder: Betreuungskosten sind noch nicht einberechnet. Stattdessen summieren sich die Kosten aufgrund folgender Positionen: 

  • Schulmaterialien: Hefte, Bücher, Schulranzen und Sportausrüstung können jährlich zwischen 200 und 500 Euro kosten. 
  • Freizeitaktivitäten: Sportvereine, Musikunterricht oder andere Hobbys schlagen monatlich mit etwa 50 bis 150 Euro zu Buche. 
  • Kleidung: Kinder wachsen schnell, was regelmäßige Käufe von neuer Kleidung notwendig macht. Hierfür sollten Sie jährlich etwa 500 bis 1.000 Euro einplanen. 

Größere Wünsche, größere Kosten: Teenager-Jahre (12 – 17 Jahre)

Mit zunehmendem Alter steigen in der Regel die Ansprüche der Kinder. Die Kostenkurve geht nun steil nach oben. Das heißt konkret: Im Durchschnitt müssen Sie für ein Kind nun mit rund 950 Euro monatlich rechnen. Darin enthalten sind zum Beispiel:  

  • Schulmaterialien und Ausflüge: Rechnen Sie jährlich mit etwa 200 bis 500 Euro für Schulmaterialien und Schulveranstaltungen. 
  • Schulessen / Verpflegung: Je nach Schulmodell können Kosten für das Mittagessen und die Betreuung am Nachmittag entstehen, die monatlich etwa 100 bis 300 Euro betragen. Auch Ihr Einkauf wird generell spürbar teurer. 
  • Technik und Freizeit: Mit zunehmendem Alter wächst oft der Wunsch nach elektronischen Geräten wie Tablets oder Smartphones, die leicht mehrere hundert Euro kosten können. 

Jetzt wird’s heikel: Umso näher der Eintritt in die Volljährigkeit rückt – umso größer der Wunsch des Nachwuchses, auf eigenen Beinen zu stehen. Machen Sie sich frühzeitig Gedanken darüber, inwieweit Sie den Führerschein, das erste Auto oder die erste eigene Wohnung finanziell unterstützen werden. Denn dabei summieren sich schnell mehrere tausend Euro.  

Fazit: Liebe ist unbezahlbar – aber ein Kind hat seinen Preis …

Laut Studien summieren sich die Gesamtkosten bis zum 18. Lebensjahr auf etwa 174.000 Euro. Hierbei handelt es sich um Durchschnittswerte, die je nach Lebensstandard und Region variieren können. Diese Summe beinhaltet zudem auch nur die grundlegenden Ausgaben für Ernährung, Kleidung, Bildung und Freizeit – jedoch keine außergewöhnlichen Aufwendungen wie private Schulen oder teure Hobbys. 

Mit einer vorausschauenden Planung und bewussten Entscheidungen können Sie die finanziellen Herausforderungen der Kindererziehung meistern. Denn das Wichtigste: Die Gesamtkosten für Ihr Kind sind nicht auf einen Schlag fällig. Das verschafft Ihnen die Möglichkeit – zum Beispiel auch mit der Hilfe der Verwandtschaft – einen Sparplan aufzubauen. Umso früher Sie damit starten, desto mehr Kapital kann sich im Laufe der Zeit ansammeln. Ziel sollte immer sein, Wünsche mit Erspartem zu erfüllen – das schützt Sie und Ihre Familie vor der Schuldenfalle. Und das Lächeln Ihres Kindes fühlt sich gleich noch unbeschwerter an.  

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