Viele gesetzlich Versicherte stehen nach einer Behandlung plötzlich vor hohen Kosten für Zahnersatz oder zahnärztlichen Maßnahmen, die in vielen Fällen nur teilweise oder gar nicht von der Krankenversicherung erstattet werden. Eine Zahnzusatzversicherung ist hier eine wertvolle Ergänzung zum gesetzlichen Versicherungsschutz, denn dieser gewährleistet im Bereich der Zahngesundheit oft nur ein Mindestmaß an Leistungen.
Was ist eine Zahnzusatzversicherung?
Eine Zahnzusatzversicherung ist eine spezielle Art der privaten Versicherung, die dazu dient, die Lücken im Versicherungsschutz einer gesetzlichen Krankenversicherung im Bereich der Zahngesundheit zu schließen. Sie bietet eine zusätzliche Absicherung vor allem für zahnärztliche Behandlungen und Zahnersatz, die von der gesetzlichen Krankenversicherung nur teilweise oder gar nicht übernommen werden. Im Gegensatz zu dieser Basisabsicherung übernimmt die Zahnzusatzversicherung auch die Kosten für hochwertige Zahnersatzlösungen wie Implantate, Brücken, Kronen oder kieferorthopädische Maßnahmen. Eine gesetzliche Krankenversicherung ist dabei Voraussetzung, um eine Zahnzusatzversicherung abschließen zu können.
Wann lohnt sich die Zahnzusatzversicherung?
Die Zahngesundheit ist von entscheidender Bedeutung für das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität. Wer hier spart, spart am falschen Ende, denn regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und Vorsorge sind wichtig, um Zahnerkrankungen und damit verbundenen Behandlungen vorzubeugen. Mit einer Zahnzusatzversicherung sichern Sie sich zusätzliche Leistungen zum Beispiel für zahnmedizinische Prophylaxe und damit Ihre Zahnvorsorge. Und sollten Sie einmal auf einen Zahnersatz angewiesen sein, übernimmt die Zahnzusatzversicherung einen großen Teil der Kosten.
So wird hochwertiger Zahnersatz bezahlbar
Zahnersatz bezeichnet den Ersatz von natürlichen Zähnen, die zum Beispiel aufgrund von Karies, Zahnfleischerkrankungen oder Unfällen verloren gegangen sind. Mit einem Zahnersatz werden Funktion, Ästhetik und Gesundheit des Mundes wiederhergestellt – in den meisten Fällen ist diese Behandlung für Patientinnen und Patienten medizinisch notwendig. Trotzdem kommen auf gesetzlich Krankenversicherte oft eine hohe Eigenbeteiligung und damit hohe Kosten zu.
Die häufigste Form des Zahnersatzes sind Kronen. Dabei handelt es sich um künstliche Zahnkappen, die auf einen beschädigten oder geschwächten Zahn gesetzt werden. Kronen können aus verschiedenen Materialien wie Metalllegierungen, Keramik oder Zirkoniumoxid hergestellt werden.
Eine Brücke wird verwendet, um einen oder mehrere fehlende Zähne zu ersetzen. Sie besteht aus einem oder mehreren künstlichen Zähnen, die zwischen zwei benachbarten natürlichen Zähnen verankert sind. Auch Brücken können aus verschiedenen Materialien gefertigt werden.
Prothesen sind ein herausnehmbarer Zahnersatz, die einige fehlende Zähne oder alle Zähne im Kiefer ersetzen. Sie werden aus Kunststoff, Metall oder einer Kombination verschiedener Materialien hergestellt.
Mit einem Implantat werden künstliche Zahnwurzeln im Kieferknochen implantiert, um einen festen und dauerhaften Halt für Kronen, Brücken oder Prothesen zu bieten. Sie sind eine langfristige Lösung für den Ersatz von fehlenden Zähnen und tragen dazu bei, die Kieferknochen zu erhalten.
Alle Formen des Zahnersatzes sind wichtig, um die Funktionen des Gebisses zu gewährleisten oder wiederherzustellen. Dazu gehören Kauen und Sprechen genauso wie das Aussehen und damit auch das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten. Bei der Auswahl des richtigen Zahnersatzes spielt auch der Preis für viele Versicherte eine Rolle, denn hochwertiger Zahnersatz ist materialbedingt oft teurer. Hier kann die Zahnzusatzversicherung den entscheidenden Unterschied machen.
Zahnvorsorge statt Nachsorge
Mit einer Zahnzusatzversicherung genießen Sie auch schon vor dem Ernstfall mehr Leistungen. Gerade die zahnmedizinische Prophylaxe beugt nachgewiesen vielen Krankheiten wie Karies, Zahnfleischentzündungen und anderen Problemen vor. Leider deckt auch hier die gesetzliche Krankenkasse erforderliche Leistungen nicht vollständig ab.
Eine professionelle Zahnreinigung zum Beispiel sollten Sie einmal im Jahr durchführen lassen. Bei dieser Behandlung ist der Eigenanteil in der Regel hoch, sodass sich allein damit die Beiträge der Zahnzusatzversicherung schnell lohnen. Ähnlich sieht es bei der einfachen Versiegelung von Zahnfissuren oder Kunststofffüllungen aus. Eine Zusatzversicherung unterstützt Sie hier beim Schutz Ihrer Zähne und Sie beugen Zahnersatz vor.
Zahnzusatzversicherung für Kinder
Wenn Sie Kinder haben: Achten Sie beim Zahnzusatzversicherungs-Vergleich darauf, ob die Versicherung auch kieferorthopädische Behandlungen Ihrer Kinder mit abdeckt. Je nach Tarif und der Art der Behandlung können Ihnen diese Kosten teilweise erstattet werden. Die Höhe der Summe richtet sich dabei in der Regel nach der kieferorthopädischen Indikationsgruppe, also dem jeweiligen Schweregrad der zu behandelnden Zahn- oder Kieferfehlstellung.
Was kostet eine Zahnzusatzversicherung?
Wie bei den meisten privaten Krankenzusatzversicherungen erhalten auch die Beiträge bei der Zahnzusatzversicherung in der Regel sogenannte Altersrückstellungen. Das heißt, eine Erhöhung der Beiträge allein aufgrund des Älterwerdens von Versicherten ist ausgeschlossen. Allerdings gibt es für jedes Eintrittsalter einen individuellen Beitrag, der unter anderem vom Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss abhängig ist. Dabei spielt auch der gewählte Tarif der Zahnzusatzversicherung eine Rolle. Das bedeutet, je früher Sie eine Versicherung abschließen, desto günstiger sind die Beiträge.
Denken Sie beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung nicht nur an die Beitragskosten. Wenn Sie durch die Versicherung mehr auf Ihre Vorsorge achten und deshalb vielleicht nie auf einen Zahnersatz angewiesen sind, hat sich der Abschluss schon gelohnt, oder?