Altersvorsorge

Frühstart-Rente ab 2026: 10 Euro im Monat für jedes Kind – so soll die neue Vorsorge funktionieren

Die Frühstart-Rente soll ab 2026 Kindern und Jugendlichen in Deutschland den Einstieg in die private Altersvorsorge erleichtern: Der Staat zahlt monatlich 10 Euro in ein Vorsorgeprodukt, das langfristig Renditechancen am Kapitalmarkt bietet. Schon kleine Beiträge können über Jahrzehnte ein beachtliches Vermögen aufbauen. In unserem Beitrag erklären wir, wie die Frühstart-Rente funktioniert, wer davon profitiert, welche Chancen sie bietet – und welche Fragen noch offen sind.

Mutter und Tochter sitzen gemeinsam am Esstisch

Warum die Frühstart-Rente eingeführt wird

Die Altersvorsorge in Deutschland steht vor einer Zeitenwende. Schon heute gilt das Rentensystem als überlastet – und der demografische Wandel verschärft die Lage weiter. Immer weniger Erwerbstätige müssen immer mehr Rentnerinnen und Rentner finanzieren, während steigende Lebenshaltungskosten und unsichere Kapitalmärkte zusätzliche Druckpunkte schaffen. Für die kommende Generation bedeutet das: Die klassische Rente allein wird nicht mehr ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. 

Politik und Wirtschaft suchen daher nach neuen Wegen, die Altersvorsorge zukunftsfähig zu machen. Neben Reformen im bestehenden Rentensystem rückt vor allem eines in den Fokus: frühzeitige, staatlich geförderte Vorsorge. Ein Ansatz, der im aktuellen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD als „Frühstart-Rente“ seinen Platz gefunden hat.

Was ist die Frühstart-Rente?

Die Frühstart-Rente ist ein geplantes staatliches Förderprogramm, das Kindern und Jugendlichen in Deutschland den Einstieg in die private Altersvorsorge erleichtern soll. Die Idee stammt aus dem Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD, der Anfang April 2025 vorgestellt wurde. Vorgesehen ist, dass jedes Kind zwischen 6 und 18 Jahren künftig monatlich 10 Euro vom Staat erhält, die in ein spezielles Altersvorsorgedepot eingezahlt werden. 

Ziel dieser Initiative ist es, junge Menschen frühzeitig an den Kapitalmarkt heranzuführen und ihre Finanzbildung zu stärken – unabhängig von Herkunft oder familiärem Einkommen. Die Frühstart-Rente soll somit nicht nur die private Vorsorgekultur fördern, sondern auch langfristig zur Entlastung des Rentensystems beitragen. 

Die staatlichen Einzahlungen allein werden die Rentenlücke nicht schließen können, sollen aber als Startkapital und Anreiz dienen, um private Vorsorge schon früh zur Selbstverständlichkeit zu machen.

Wie funktioniert die Frühstart-Rente?

Die Frühstart-Rente basiert auf einem einfachen, aber langfristig angelegten Prinzip: Der Staat zahlt für jedes Kind monatlich zehn Euro in ein individuelles Altersvorsorgedepot ein. Dieses Depot soll kapitalgedeckt und privatwirtschaftlich organisiert sein – ähnlich wie bekannte Fördermodelle aus der privaten Altersvorsorge, etwa der Riester-Rente. 

Wann beginnt die Förderung?

Die Förderung beginnt voraussichtlich ab dem 6. Lebensjahr und läuft, solange das Kind eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht – maximal bis zum 18. Geburtstag. Voraussetzung ist, dass ein aktiver Altersvorsorgevertrag besteht; nur dann fließt die staatliche Unterstützung. 

Was passiert nach dem 18. Geburtstag?

Nach Vollendung des 18. Lebensjahres kann das angesparte Depot weitergeführt und durch private Einzahlungen ergänzt werden. Damit entsteht ein zusätzlicher, individueller Vorsorgebaustein, der die spätere gesetzliche Rente ergänzen soll.

Wann wird das Geld ausgezahlt?

Das Kapital in den Depots ist vor staatlichem Zugriff geschützt und soll erst mit dem Eintritt ins Rentenalter – derzeit 67 Jahre – ausgezahlt werden. Zudem sind die Erträge bis zum Renteneintritt steuerfrei, um den langfristigen Vermögensaufbau zu fördern und den Zinseszinseffekt optimal zu nutzen. 

Die Frühstart-Rente setzt damit auf ein langfristiges, kapitalgedecktes Modell, das staatliche Förderung, Eigenverantwortung und Finanzbildung miteinander verknüpft – ein Ansatz, der den Einstieg in die private Altersvorsorge so früh wie möglich ermöglicht.

Wer bekommt die Förderung?

Anspruchsberechtigte Personen

Die Frühstart-Rente richtet sich in erster Linie an Eltern und Erziehungsberechtigte, die für ihre Kinder eine staatlich geförderte Altersvorsorge aufbauen möchten. Nach aktuellem Stand der politischen Planung sollen Eltern oder gesetzliche Vertreter mit Wohnsitz in Deutschland die Förderung beantragen können – vorausgesetzt, sie schließen für ihr Kind einen förderfähigen Altersvorsorgevertrag ab. 

Je nach endgültiger Ausgestaltung des Gesetzes könnten künftig auch andere Sorgeberechtigte oder Verwandte antragsberechtigt sein, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen. Damit soll sichergestellt werden, dass möglichst viele Kinder unabhängig von familiären oder sozialen Umständen von der Förderung profitieren können. 

Erhalten alle Kinder die Förderung?

Begünstigt sind voraussichtlich alle Kinder zwischen dem 6. und 18. Lebensjahr, die in Deutschland leben und eine Bildungseinrichtung – etwa Schule, Berufsschule oder Hochschule – besuchen. Die Förderung ist an den aktiven Besuch einer Bildungseinrichtung gekoppelt, um sicherzustellen, dass das Geld tatsächlich während der Ausbildungsphase des Kindes angelegt wird.

Altersvorsorge-Produkt als Voraussetzung für die Frühstart-Rente

Eine weitere zentrale Bedingung ist der Abschluss eines förderfähigen Altersvorsorge-Produkts, das bestimmte Kriterien erfüllt. Die Vertragslaufzeit soll langfristig angelegt sein – eine Auszahlung ist frühestens im Rentenalter vorgesehen. Damit bleibt das angesparte Kapital zweckgebunden und soll langfristig zur Stärkung der individuellen Altersvorsorge beitragen. 

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Im Ergebnis profitieren von der Frühstart-Rente vor allem Familien, die frühzeitig ein Bewusstsein für finanzielle Eigenverantwortung schaffen wollen. Gleichzeitig soll das Modell auch Kindern aus einkommensschwächeren Haushalten den Zugang zu privater Altersvorsorge eröffnen – ein Schritt hin zu mehr Chancengerechtigkeit und finanzieller Bildung in jungen Jahren.

Muss man die Frühstart-Rente beantragen?

Ja, nach aktuellem Stand wird die Frühstart-Rente nicht automatisch ausgezahlt. Eltern oder Erziehungsberechtigte müssen die Förderung aktiv beantragen, sobald die gesetzlichen Grundlagen und die entsprechenden Verträge verfügbar sind. Das bedeutet, dass die Inanspruchnahme der Frühstart-Rente an den Abschluss eines förderfähigen Altersvorsorgevertrags gekoppelt ist. 

Die konkreten Antragsformalitäten sind bislang noch nicht festgelegt, da die gesetzlichen Grundlagen sich derzeit in der Ausarbeitung befinden.  

Eltern sollten darauf achten, dass sie die Antragsfristen und Voraussetzungen kennen, sobald die Frühstart-Rente offiziell umgesetzt wird. Bis dahin bleiben viele Details – etwa Form des Antrags, Nachweise für den Schulbesuch oder technische Abwicklung – noch offen. 

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Die Frühstart-Rente setzt Eigeninitiative voraus. Sie wird kein automatisches Guthaben für Kinder sein, sondern ein Angebot, das aktiv genutzt werden muss.

Wann startet die Frühstart-Rente?

Der geplante Starttermin für die Frühstart-Rente ist der 1. Januar 2026. Die gesetzlichen Grundlagen befinden sich derzeit noch in der Ausarbeitung; eine endgültige Verabschiedung wird im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Erst wenn das Gesetz in Kraft tritt, können die staatlichen Förderungen tatsächlich beantragt und genutzt werden. Auch die entsprechenden Vertragsmodelle sollen erst dann verfügbar sein. 

Offen ist außerdem, welche Anforderungen das geplante „kapitalgedeckte, privatwirtschaftlich organisierte Altersvorsorgedepot“ erfüllen muss, wie Kinder und Jugendliche den Besuch einer Bildungseinrichtung nachweisen sollen, wie die technische Umsetzung und Verwaltung der Einzahlungen erfolgen wird, wie Erträge und Auszahlungen steuerlich behandelt werden und zu welchen Bedingungen Begünstigte eigene Einzahlungen leisten können.

Welche Chancen bietet die neue Altersvorsorge für Kinder?

Die Frühstart-Rente bietet Kindern und Jugendlichen in Deutschland die Möglichkeit, frühzeitig Vermögen für das Alter aufzubauen und die Finanzbildung zu fördern. Die wichtigsten Chancen im Überblick: 

Monatliche staatliche Förderung 
Jedes Kind zwischen 6 und 18 Jahren, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, erhält monatlich 10 Euro vom Staat für ein individuelles, kapitalgedecktes Altersvorsorgedepot. 

Früher Einstieg und langfristiger Anlagehorizont 
Durch den Start ab dem 6. Lebensjahr kann der Zinseszinseffekt optimal genutzt werden. 

Kapitalmarktbasierte Renditechancen 
Die Einzahlungen werden in breit gestreute Fonds oder ETFs investiert, was langfristig höhere Renditen ermöglicht als klassische Sparformen. 

Steuerfreie Erträge 
Alle Erträge während der Ansparphase bleiben bis zum Renteneintritt steuerfrei. 

Einkommensunabhängigkeit 
Die Förderung steht allen Kindern offen, unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern. 

Zweckgebundener Vermögensaufbau 
Das Kapital ist bis zum Renteneintritt geschützt und kann nicht vorzeitig entnommen werden, wodurch ein solider Baustein für die private Altersvorsorge entsteht. 

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Die Wirkung der Frühstart-Rente wird besonders deutlich, wenn man den langen Anlagehorizont berücksichtigt. Schon kleine monatliche Beiträge können durch den Zinseszinseffekt über Jahrzehnte ein erhebliches Vermögen aufbauen: 

  • 6 Prozent Rendite pro Jahr: 
    Wenn für ein Kind über 12 Jahre jeweils 10 Euro pro Monat eingezahlt werden – von seinem 6. bis zum 18. Geburtstag – und das Kapital anschließend 49 Jahre lang ohne weitere Einzahlungen am Kapitalmarkt wächst, ergibt sich ein angespartes Vermögen von etwa 42.666 Euro
  • 8 Prozent Rendite pro Jahr: 
    Unter denselben Bedingungen würde das Kapital bei einer etwas höheren durchschnittlichen Rendite von 8 Prozent pro Jahr sogar auf rund 118.157 Euro anwachsen. 

Diese Beispiele zeigen eindrucksvoll: Früh anfangen lohnt sich. Selbst geringe monatliche Beiträge können über die Jahre zu einem bedeutenden Vermögenspolster führen, das die private Altersvorsorge nachhaltig stärkt.

Fazit

Die Frühstart-Rente ist ein vielversprechendes Modell, das Kindern und Jugendlichen in Deutschland den frühzeitigen Einstieg in die private Altersvorsorge erleichtern und langfristig zur Stärkung der Rentenversorgung beitragen kann. Schon kleine monatliche Beiträge können über Jahrzehnte dank Zinseszinseffekt und Kapitalmarktinvestments ein beachtliches Vermögen aufbauen. 

Gleichzeitig bleiben viele Details noch offen: Gesetzliche Grundlagen, Antragsverfahren, technische Umsetzung und genaue Förderkriterien sind derzeit in der Ausarbeitung. Ein verbindlicher Starttermin wird erst nach Verabschiedung der entsprechenden Gesetze feststehen – der bisher genannte 1. Januar 2026 dient nur als Richtwert. 

Wir halten Sie nicht nur auf dem Laufenden, sobald neue Informationen verfügbar sind, sondern bieten Ihnen auch passende Vorsorgeprodukte an, mit denen Sie die Frühstart-Rente für Ihre Kinder optimal nutzen können. So lässt sich frühzeitig ein solider Baustein für die private Altersvorsorge aufbauen und langfristig von der staatlichen Förderung profitieren.

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